Direkt zum Inhalt

Gnigler

Name der Organisation
Gnigler
erfasst als
Ensemble
Sextett
Genre
Neue Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Bundesland
Wien
Gnigler © Sabine Pichler

Gnigler © Sabine Pichler

Gründungsjahr: 2013

"Das 2013 vom jungen österreichischen Saxophonisten Jakob Gnigler gegründete Sextett hat sich eine eigene musikalische Welt geschaffen, die voll von nicht Erwartbarem und Unvorhersehbarem steckt. Individuum versus Kollektiv, Komposition versus Improvisation, Hörgewohnheit versus künstlerische Intention – allerorten werden Gegensätze zelebriert, Denkschablonen hinterfragt, Hierarchien umgedreht.

Was bei diesen musikalischen Bodenerosionen, Verwerfungen, Plattenverschiebungen entsteht, ist nicht experimentelle Kammermusik, nicht (Free) Jazz, nicht Neue Musik. Sondern alles zusammen. Die Musiker von Gnigler sagen: »Wir spielen, ohne von der Frage des Dürfens, Müssens und Sollens beherrscht zu werden.« Oder, noch exakter formuliert: "Die beiden Aussagen ›Nichts passiert‹ und ›Alles passiert‹ halten sich die Waage."
Schlussendlich weiß also niemand, was kommen wird. Gut so."
Jakob Gnigler: Gnigler (2021), abgerufen am 31.05.2021 [http://jakobgnigler.com/gnigler/]

Stilbeschreibung

"Stilistisch nicht einordenbar, immens abwechslungsreich wie vielschichtig und darüber hinaus auch noch instrumental erfrischend eigenwillig besetzt, macht die Truppe rund um den der Band seinen Namen gebende Tenorsaxophonist Jakob Gnigler auf eindrucksvolle Art vor, dass in der Ausrichtung und Interpretation des Jazz nicht alles immer in Stein gemeißelt sein muss und es sehr wohl immer noch möglich ist, von der üblichen Spur abzugehen."
Michael Ternai (2014): Gnigler stellen sich vor. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

2015 Bawag P.S.K.: Next Generation Jazz Award

Ensemblemitglieder

Jakob Gnigler (Tenorsax, Komposition)
Philipp Harnisch (Altsax, Komposition)
Alexander Kranabetter (Trompete, Es-Horn)
Judith Ferstl (Kontrabass)
Simon Frick (E-Geige, Effekte)
Niki Dolp (Schlagzeug)

Pressestimmen (Auswahl)

26. Oktober 2018
über: Straight On, Downstairs, 2nd Door Left (col legno)
"Der spannungsgeladene und stilistisch nicht einzuordnende Klang an der Schnittstelle von Komposition und Improvisation: GNIGLER erheben auf ihrem neuen Album "Straight On, Downstairs, 2nd Door Left" (col legno) das Agieren zwischen den Stühlen zur hohen musikalischen Kunstform. Das von allen Zwängen losgelöste Spiel mit dem musikalisch Gegensätzlichen, die Verbindung und Verwebung des vermeintlich Unvereinbaren, die Neudefinition alter Regeln, das konsequente Unberechenbar- und Unvorhersehbarbleiben: Ja, diese Truppe hat es sich hörbar zum Ziel gesetzt, musikalische Akzente weit außerhalb des gängigen Rahmens zu setzen. Gnigler bahnen sich auf "Straight On, Downstairs, 2nd Door Left" einen eigenwilligen Weg von der Komposition hin zur Improvisation, von der geschlossenen Struktur hin zur vollkommen aufgelösten. Das auf dem Notenblatt Notierte trifft in den Stücken des Sextetts auf das Freie, es entwickelt sich ein gänzlich eigener Klang, der auf wunderbar stimmungsvolle und immens vielschichtige Weise aus den Boxen schallt."
mica-Musikmagazin: GNIGLER – "Straight On, Downstairs, 2nd Door Left" (Michael Ternai, 2018)

17. Juni 2014
über: Gnigler - Gnigler (Listen Closely, 2014)
"Alleine schon die Namen der an diesem Projekt beteiligten Protagonisten sollten eigentlich Aufschluss darüber geben, in welche musikalische Richtung es diese Gruppe verschlägt. Jakob Gnigler (Tenorsax, Komposition), Philipp Harnisch (Altsax, Komposition), Alex Kranabetter (Trompete, Es-Horn), Jakob Rieder (Tuba), Judith Ferstl (Kontrabass), Simon Frick (E-Geige, Effekte) und Niki Dolp (Schlagzeug), allesamt längst keine unbekannten Vertreter der jungen österreichischen Jazzgeneration mehr, lösen sich in ihrem Tun von allen erdenklichen vorgeschriebenen Strukturen, Ordnungen und stilistischen Fragestellungen. Was sie praktizieren, ist das von allen Scheuklappen befreite Agieren im endlosen musikalischen Raum mit ungewissem Ausgang. Dies impliziert klarerweise auch die Annäherung an den Jazz aus verschiedensten Perspektiven. So geht es in den Nummern ebenso experimentell, innovativ und verspielt zur Sache, wie auch gediegen-elegant und ruhig oder auch richtig schön brachial. Das Kunststück, das Gnigler wirklich in imposanter Manier zu Wege bringen, ist, alles auf den Punkt zu bringen. Bei so vielen Einflüssen, aus denen die Kompositionen nähren, kann es ja schon mal vorkommen, dass es an den Rändern unklar wird. Nicht aber in diesem Falle. Jeder Ton, jede Melodie, jeder Ausbruch, jede Improvisation, jede spontane und unvorhersehbare Wendung hat in dem sich über weite stimmungsvolle Spannungsbögen erstreckenden Gesamtsound seinen Sinn und seine Berechtigung."
mica-Musikmagazin: Gnigler stellen sich vor (Michael Ternai, 2014)

Diskografie (Auswahl)

2018 Straight Ahead, Downstairs, 2nd Door left - Gnigler (col legno)
2014 Gnigler - Gnigler (Listen Closely)

Literatur

mica-Archiv: Gnigler

2014 Ternai, Michael: hoerthoert: Das Festival für Zuhörkultur. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Gnigler stellen sich vor. In: mica-Musikmagazin.
2015 Neidhart, Didi: hoerthoert-Festival erstmals in Salzburg. In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: CHILLI JAZZ 2015. In: mica-Musikmagazin.
2018 Ternai, Michael: GNIGLER – "Straight On, Downstairs, 2nd Door Left". In: mica-Musikmagazin.
2022 Ternai, Michael: Anlässlich des International Jazz Day: Ein Blick auf die österreichische Jazzszene. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Gnigler
SR-Archiv: Gnigler
Facebook: Gnigler
YouTube: Gnigler

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 12. 2023): Gnigler. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/203174 (Abrufdatum: 27. 12. 2024).